Der Verein für Familienkunde in Baden-Württemberg e.V. gibt auf diesem Portal Forschern die Möglichkeit Quellenabschriften, die zwar im Entwurf vorliegen, aber noch nicht druckfertig sind, zu präsentieren. Dabei kann es sich um historische Quellen aller Art handeln, dem Vereinszweck entsprechend, liegt der Schwerpunkt aber auf Abschriften von genealogischem Material: Kirchenbücher, Musterungslisten, Lagerbücher, Kaufbücher, Steuerlisten und andere. Abgesehen von den Kirchenbüchern, handelt es sich um Quellen, die oft aus einem wirtschafts- oder militärgeschichtlichen Hintergrund entstanden sind, aber auch interessante genealogische Hinweise enthalten können.
Die meisten Abschriften betreffen die Zeit um 1600. Die Geschichtsforschung hat diese Epoche, zwischen der Einführung der Reformation in Württemberg und dem Beginn des Dreißigjährigen Kriegs gelegen, bisher vernachlässigt, weil es in diesem Zeitraum keine Kriege und keine Katastrophen gab. In diesen Jahren wurden aber die Grundlagen für den frühneuzeitlichen Staat gelegt, was bis zum frühen 19. Jahrhundert Bestand hatte. Dies ging einher mit Verwaltungsreformen, was zu einem sprunghaften Anstieg an Verwaltungsvorgängen führte und zu einer deutlich größeren Produktion von Akten; so wurden z. B. 1558 in Altwürttemberg die Kirchenbücher eingeführt, 1555 die Kaufbücher, erste Inventuren und Teilungen sind ab ca. 1600 erhalten. Trotz erheblicher Verluste durch Kriege und Aussortierung von Archivgut in den folgenden Jahrhunderten ist eine umfangreiche Überlieferung in den staatlichen, kirchlichen und kommunalen Archiven erhalten.
Der geographische Schwerpunkt liegt im Moment auf der Region nördlich und östlich von Stuttgart, es liegen aber z. B. mit dem Landbuch von 1624 auch Abschriften von Quellen vor, die ganz Altwürttemberg umfassen.
Die Aufarbeitung dieser Quellen war für die Bearbeiter Martin Klöpfer und Jörg Heinrich eine zeitaufwendige und teure Angelegenheit, vor allem weil die Reproduktionen der Vorlagen bezahlt werden mussten. Wir halten es daher für richtig, eine kleine Schutzgebühr für die Benutzung zu erheben, um diese Kosten zumindest teilweise an die Nutzer weiter zu geben.
Da es sich bei den Quellenabschriften um Entwürfe handelt, können kleinere Fehler, Ungenauigkeiten und Tippfehler enthalten sein. Aufgrund der Fülle des Materials sind im Moment noch nicht alle Quellen indiziert, was insbesondere die Kirchenbücher betrifft. Hier wird laufend nachgearbeitet und der Bestand aktualisiert. Daher empfehlen wir jedem Nutzer die vorhandenen Kirchenbuchabschriften durchzusehen und sich die anderen Quellen über den Index zu erschließen.
Wenn Sie in den Abschriften Fehler entdecken wenden Sie sich bitte per Mail an
Eine Mitarbeit an dem Projekt ist zwar möglich, kann aber nur in eng gesteckten Grenzen in Form vorgegebener Zuarbeit für die Projektbearbeiter erfolgen. Wenn Sie gerne an dem Projekt mitwirken möchten, melden Sie sich bitte bei Martin Klöpfer.