Walther Pfeilsticker
1880 - 1969
Dr. Walther Pfeilsticker, Frauenfacharzt und Genealoge in Stuttgart,
*Balingen 18.7.1880, † Karlsruhe 7.4.1969, begraben in Calw; S.d. Dr. med. Wilhelm Pfeilsticker, Medizinalrat und Oberamtsarzt in Schwäbisch Gmünd, u.d. Marie Margarete Elise Gutermann;
oo 5.9.1908 Gertrud Stockmayer (* Stuttgart 4.2.1880, † Ravensburg 11.5.1963, T.d. Eugen Stockmayer, Jurist, Gemeinderat und Bürgermeister in Stuttgart, u.d. Allwine Luise Hartmann); o|o 1925;
oo II Hilde Goetz (* 1897, † 1954; oo I NN Gebhardt).
Karl-Olga-Medaille in Silber, Eisernes Kreuz I. Klasse, Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordens mit Schwertern, Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern.
Mitglied 1920-1969 (Gründungsmitglied) ♦ Vorsitzender 1920-1924 ♦ Beisitzer ♦ Ehrenmitglied 1950
[Publikationsliste]
Vom Vater einer geschlossenen Gruppe bedeutender Mediziner- und Beamtenfamilien altwirternbergischer Prägung entstammend, von der Mutter her mit starken künstlerischen Erbanlagen begabt, war für Dr. Pfeilsticker die Lebenslinie wie für wenige andere Menschen schon in seinem Erbgut angelegt:
Der Enkel der Ärzte wurde ein großer Arzt, der Enkel der Theologen und Schreiber ein großer Wissenschaftler, und der Enkel der Kunsthandwerker und Künstler wurde ein großer Kunstfreund und Kunstsammler.
In Balingen geboren, wurde er nach dem Studium der Medizin in Tübingen und Berlin Schiffsarzt in Westafrika und auf den Azoren. 1908 ließ er sich als Frauenfacharzt in Stuttgart nieder. Am II. Weltkrieg nahm er als Oberstabsarzt teil. Seine Klinik und Praxis, die er 1944 durch Luftangriff verlor, konnte er nach Kriegsende wieder aufbauen und weiterführen, bis er sich im hohen Alter zur Ruhe setzte,
Schon in jungen Jahren hatte er sich der Genealogie zugewandt. Seiner Initiative verdankt unser Verein seine Entstehung im Jahre 1920.
Fast 50 Veröffentlichungen sind das Ergebnis seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Das "Neue württembergische Dienerbuch" darf als sein Lebenswerk bezeichnet werden. Als Anerkennung für seine wissenschaftliche Leistung wurde er durch das Kultusministerium als korrespondierendes Mitglied in die Kommission für geschichtliche Landeskunde berufen. Seit 1950 war er Ehrenmitglied unseres Vereins.
Quellen:
(1) Text Biografie und Bild aus: 50 Jahre Familienforschung in Südwestdeutschland, Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V., Herausgegeben im Auftrag des Vereins von Gustav Hahn, Selbstverlag des Vereins. Stuttgart 1970, S. 12-13
(2) Gustav Hahn, Ahnenliste Walther Pfeilsticker, in: SWDB 16, 498-499.
(3) Neues Württembergisches Dienerbuch, Band I - dort Widmung "Dem Andenken meiner Frau Hilde, geb. Goetz der unermüdlichen Helferin"
(4) A5 Stammlisten
(5) Kurzbiografie in leo-bw: 1899 Abitur Realgymnasium Schwäbisch-Gmünd und Ergänzungsprüfung (Latein, Griechisch) Karlsgymnasium Stuttgart 1899-1904 Studium der Medizin in Tübingen und Berlin; 1904 Ärztliche Prüfung, Approbation als Arzt, Dr. med. der Universität Tübingen; 1904-1905 Einjährig-freiwilliger Marinearzt in Wilhelmshaven, verbunden mit Auslandsreisen; 1905 II. Assistenzarzt Landeshebammenschule in Stuttgart; 1907 Ärztliche Staatsprüfung (Physikatsprüfung); 1908 Frauenarzt in Stuttgart; 1914-1918 Stabsarzt, Sanitäts-Kompanieführer, Karl-Olga-Medaille in Silber, Eisernes Kreuz I. Klasse, Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordens mit Schwertern; 1920 Mitgründer des Vereins für württembergische Familienkunde; 1924 Eröffnung einer Privatfrauenklinik in Stuttgart; 1942-1945 Marine-Oberstabsarzt, Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern; 1944 Totalfliegerschaden; 1949-1951 Wiederaufbau einer Privatklinik in Stuttgart, endet mit Konkurs. Unterstützungsempfänger; 1950 Ehrenmitglied des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden; 1954 Korrespondierendes Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
(6) Karte 'Pfeilsticker Walther 1880' vom 25.9.1921 in Bestand Vereinsarchiv K40/11b
(7) Normdaten: GND/116164840
Verweise:
(a) Publikationsliste in: SWDB 11 (1960), 106-108
(b) Bundesarchiv, Zentrale Datenbank Nachlässe
(c) Nachruf: Robert Uhland, Walther Pfeilsticker, in: Igel-Schnauze 40, 1969, 705-707
(d) Nachruf in: Stuttgarter Zeitung 25, 1969, 85, 14
(e) Thomas Held, Aus den Vereinsakten 1920 bis 2020, Digitale Beilage zu Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Band 38 (2020), in: swdb38-01.vfkbw.de
Letzte Änderung: 24.10.2020 / Ergänzungen?