Friedrich von Gaisberg-Schöckingen
1857 - 1932
Friedrich Max Hermann Hugo Dietrich Freiherr von Gaisberg-Schöckingen, Gutsherr, Politiker, Genealoge und Heraldiker,
* Ludwigsburg 27.12.1857, † Schöckingen 27.8.1932; S.d. Maximilian 'Max' Freiherr von Gaisberg, Rittmeister und Rittergutsbesitzer auf Schöckingen, u.d. Tamina Beinhauer.
oo München 16.4.1887 Ottilie Freiin von und zu der Tann-Rathsamhausen (* München 4.6.1860; S.d. Hugo Freiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen, u.d. Jenny von Stetten)
Mitglied: 1920 bis 1932 (Gründungsmitglied) ♦ Ehrenmitglied: 31.1.1924
Friedrich von Gaisberg entstammte dem schwäbischen Adelsgeschlecht Gaisberg, das seit 1660 im Besitz des Schlosses in Schöckingen ist. Er war ein Sohn des Rittmeisters und Rittergutsbesitzers Maximilian Freiherr von Gaisberg (1821–1913) auf Schloss Schöckingen und seiner Frau Tamina, geb. Beinhauer.
Ab 1864 besuchte er die Elementarschule, ab 1866 das humanistische Gymnasium und ab 1868 das Realgymnasium in Stuttgart. 1877 bestand er das Abitur. Da er auf dem rechten Auge erblindet war, wurde er militäruntauglich geschrieben. 1877 begann er mit dem Studium der Forstwissenschaft an der Forstakademie Tharandt, das er 1878 in München, 1880 in Tübingen fortsetzte. In München war er Mitglied des Corps Franconia, in Tübingen des Corps Suevia.
1881/82 absolvierte er ein Praktikum im Schwarzwald. 1882/83 schloss er seine Studien in Tübingen ab. Anschließend übernahm er nach und nach das väterliche Gut in Schöckingen. Am 22. April 1898 wurde er in den Ritterschaftsrat gewählt. Seit 1911 war er Mitglied des ritterschaftlichen Ausschusses für Mitwirkung bei Vergebung und Verwaltung der kleinen Präbende des adeligen Damenstifts Oberstenfeld und ab 18. April 1915 dessen Vorsitzender. Von 1917 bis 1926 war er Ritterhauptmann, danach Ehrenritterhauptmann mit Sitz und Stimme im Ritterrat. Er starb 1932 an einem Gehirnschlag. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Familiengrabstätte auf dem Schöckinger Friedhof.
Neben seiner politischen Tätigkeit engagierte sich Friedrich von Gaisberg-Schöckingen in vielfältiger Weise, insbesondere für Kultur und Geschichte des Landes Württemberg. Er war seit 1904 außerordentliches Mitglied der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte, ab 1906 Mitglied der Kommission für die Verwaltung der Staatssammlung vaterländischer Kunst und Altertümer, ab 1910 Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung des Museums für vaterländische Altertümer, 1912 bis 1930 Mitglied des Denkmalrates.
1900 war Friedrich von Gaisberg-Schöckingen an der Gründung der Elektrizitätswerk Glemsmühle GmbH beteiligt. 1914 wurde er Vorsitzender des Bundes für Heimat und Naturschutz in Württemberg und Hohenzollern und Vorsitzender des Leonberger Pferdezuchtvereins. Von 1920 bis 1930 gehörte er der Württembergischen Landwirtschaftskammer an, auch des Württembergischen Forstwirtschaftsrates und als stellvertretendes Mitglied des Reichsforstwirtschaftsrat (bis 1930). Er war 1. Vorsitzender des Bundes für Heimatschutz, Ritterhauptmann des St. Georgenvereins und 1924 bis 1930 stellvertretender Kommendator des Johanniterordens.
Friedrich von Gaisberg-Schöckingen veröffentlichte zahlreiche Schriften zu Genealogie und Heraldik.
Schöckingen betrieb insbesondere Adelsforschung in Württemberg. Von 1914-1922 war er Vorsitzender des Württembergischen Bundes für Heimatschutz und Ehrenmitglied
Quellen:
(1) Bild von leo-bw
(2) Text aus Seite 'Friedrich von Gaisberg-Schöckingen', https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Gaisberg-Schöckingen
(3) Nachruf in BWFK 5, Heft 5/6, S.60
(4) Karte 'Gaisberg-Schöckingen Friedrich Freiherr von 1857' vom 11.9.1921 in Bestand Vereinsarchiv K40/11b
(5) 1914-1922 war er Vorsitzender des Württembergischen Bundes für Heimatschutz und Ehrenmitglied, siehe Schwäbischer Heimatbund
(6) Normdaten: GND/116357517