Ludwig Wilhelm
1867 - 1945
Ludwig Georg Ernst Wilhelm, Königlich Württembergischer Hofglasmaler, Leiter der Ortsgruppe Rottweil (gegründet 1924),
* Calw 24.1.1867, † 14.7.1945; S.d. Christian Friedrich Wilhelm, Glasermeister in Calw, u.d. Nane Trück;
oo Engstlatt 27.2.1905 Elise Schneider (*Engstlatt 26.4.1871; T.d. Johann Georg Schneider, Aägewerksbeisitzer in Engstlatt, u.d. Anna Katharina Lohner).
Mitglied: (1921?) bis 1945 ♦ Mitglied des Arbeitsausschusses ♦ Ehrenmitglied: 23.1.1937
Am 14. Juli 1945 starb das Ehrenmitglied des Vereins für Württembergische Familienkunde, Herr Hofglasmaler Ludwig Wilhelm in Rottweil.
Von der Heraldik her kommend, faßte Herr Wilhelm schon frühzeitig auch die Liebe zur Familienforschung und diente ihr jahrzehntelang mit großer Hingebung. Schon in der Festschrift anläßlich des 25jährigen Bestehens der von ihm und seinem Bruder in Rottweil gegründeten Glasmalerei im Jahre 1915 setzte er seinen Ahnen ein Denkmal weit über das hinaus, was man damals von einer Handwerkerfamilie aus Calw erwartete. Aber so war es eben, was Herr Wilhelm angriff, das tat er recht und mit ganzer Hingabe. So blieb im Beruf der Erfolg nicht aus, wie seine Ernennung zum Königlich Württembergischen Hofglasmaler zeigte.
Und auch die ihm liebe Familienforschung pflegte er mit gleicher Treue, stieß sofort nach der Gründung des Vereins in Stuttgart dazu und rief bald darauf auch in Rottweil alle zusammen, die dafür Interesse bekundeten. Im Jahre 1923 gründete Herr Wilhelm eine eigene Ortsgruppe in Rottweil und leitete in ihr im Laufe der Jahre weit über 50 Vortragsabende, die sich sehen lassen konnten.
Eine besondere Freude war es für ihn, daß der Hauptverein in Stuttgart zweimal seinen Jahresausflug nach Rottweil unternahm. Daß das Leben der Rottweiler Ortsgruppe in den letzten Jahren nach außen weniger in Erscheinung trat, lag in den Verhältnissen begründet und schmerzte ihren Vorsitzenden Wilhelm sehr, und er hoffte, nach dem Kriege mit frischer Kraft an die Arbeit gehen zu können.
Es kam anders. Herr Wilhelm, der ob seiner unermüdlichen Treue Ehrenmitglied des Vereins und Mitglied des Vorstands war, starb fast unmittelbar mit Kriegsende. Wie seine vielen Glasfenster in Kirchen und Privathäusern landauf und landab auch in Zukunft Zeugnis geben vom Können dieses trefflichen Mannes, so ist ihm auch bei seinen Freunden der heimischen Familienforschung ein dankbares Gedächtnis sicher.
O. Sch.
Quellen:
(1) Bild von der handschriftlichen Danksagung anlässlich des 70. Geburtstages (aus Bestand K40/xx)
(2) Nachruf aus Mitteilungsblatt des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden, August 1948, S.3
(3) Karte 'Wilhelm Ludwig 1867' vom 3.11.1921 in Bestand Vereinsarchiv K40/11b
(4) Wappen auf der Rückseite Karte 'Wilhelm Ludwig 1867' vom 3.11.1921 in Bestand Vereinsarchiv K40/11b
(5) Normdaten: GND/5190017-8
Verweise:
(a) Thomas Held, Aus den Vereinsakten 1920 bis 2020, Digitale Beilage zu Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Band 38 (2020), in: swdb38-01.vfkbw.de