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Georg SchmidgallGeorg Schmidgall
1867 - 1957

 

Georg Johann Julius Albert Schmidgall, Verwaltungsbeamter. Regierungsrat in Tübingen, Studentenhistoriker und Studentica-Sammler,
* Rutesheim 23.2.1867, † Tübingen 17.2.1953 (13.2.1953 in Quelle 5); S.d. Hermann Schmidgall, Pfarrer in Zuffenhausen, u,d, Julie Zilling; .
oo Tuttlingen Sept. 1903 Anna Frida Kaufmann (* Tuttlingen 7.9.1883; T.d. Gustav Kaufmann, Hotelbesitzer zum Hecht in Tuttlingen, u.d. Maria (Frida in Quelle 6) Stengelin)
Mitglied (#21): 1920 bis 1953 ♦ Ehrenmitglied: 1952

 

 

Als Sohn eines schwäbischen Pfarrers besuchte Schmidgall das Realgymnasium Stuttgart. Ab 1886 studierte er Kameralwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dort wurde er Mitglied der (burschenschaftlichen) Verbindung Normannia Tübingen. Nach den Abschlussprüfungen trat er in den Württembergischen Staatsdienst. Vom Dienst wenig begeistert, übernahm er 1906 die wirtschaftliche Leitung des Evangelischen Waisenhauses in Stuttgart. Dessen 200-jähriges Jubiläum weckte seine alte Neigung zur Geschichte.

1919 war er Mitgründer des württembergischen Landesverbands der rechtsliberalen Deutschen Volkspartei. Mit der Verlegung des Württembergischen Landeswaisenhauses zog er 1923 nach Ellwangen. Nach 25-jähriger Dienstzeit 1931 als Regierungsrat pensioniert, zog er wieder nach Tübingen.

Etwa seit 1905 veröffentlichte Schmidgall studentengeschichtliche Beiträge, 1911 im Schwäbischen Merkur. Er befasste sich mit dem Tübinger Senioren-Convent der erloschenen Corps Suevia I (1807), Obersuevia (1808) und Franconia (1808). Schmidgalls schon damals bedeutende Sammlung von Studentica wurde 1921 im Landesgewerbemuseum Stuttgart und in der Universitätsbibliothek Tübingen ausgestellt.

In seinem „zweiten Leben“ verschrieb er sich ganz der (Tübinger) Studentengeschichte. Kaum nach Tübingen zurückgekehrt, veröffentlichte er 1932 anonym den "Spaziergang durch Tübingen" mit 300 Anmerkungen. Er befasste sich mit Studentenorden und studentischem Brauchtum, Studentenlied und Couleur. Er widmete sich der Geschichte von Korporationen in Altdorf bei Nürnberg, Bonn, Breslau, Dorpat, Erlangen, Freiburg im Breisgau, Gießen, Göttingen, Greifswald, Halle (Saale), Heidelberg, Hohenheim, Jena, Marburg, München und Stuttgart. Von ihm stammt u. a. der einzige Bericht über Transsylvania, das erloschene Corps der Siebenbürger Sachsen in Tübingen (1855–1857). Wie kein anderer hat er die Geschichte der Tübinger Urburschenschaft und ihrer Entwicklung zu Burschenschaften aufgearbeitet.

Als Erich Ludendorff sich gegen das „verfreimaurerte“ Brauchtum der Korporationen stellte, verteidigte Schmidgall den Landesvater (Studentenverbindung).

Er initiierte die ersten Studentenhistorikertagungen in Stuttgart (1924, 1925) und Tübingen (1926). Er berichtete über alle Tagungen des Arbeitskreises der Studentenhistoriker in der Zwischenkriegszeit und über das Verbindungswesen in der Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit. Seit 1927 war er Mitglied und seit 1933 Ausschussmitglied der Burschenschaftlichen Historischen Kommission (BHK), aus der die Gesellschaft für burschenschaftliche Geschichtsforschung (GfbG) hervorging. Schmidgall starb kurz vor seinem 86. Geburtstag.

Peter Goeßler schrieb 1947:

"Wenn die Studentengeschichte sich die geachtete Rolle und Wertung als Sonderabteilung der deutschen Kulturgeschichte erworben hat und wenn die Tübinger Studentengeschichte zu den geradezu für andere beispielhaft erforschten gehört, so gebühret daran Schmidgall das größte Verdienst.“

Text aus  wikipedia

 

Quellen:
(1) Bild: Sammlungsbestände des Instituts für Hochschulkunde an der Universität, Sammlung der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde 
(2) Text aus: Seite "Georg Schmidgall“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Juli 2018, 09:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg_Schmidgall&oldid=178889475 (Abgerufen: 8. September 2019, 00:50 UTC)
(3) Universitätsarchiv Tübingen, Bestand UAT214 
(4) Karte 'Schmidgall Georg Johann Julius Albert 1867' ohne Datum in Bestand Vereinsarchiv K40/11b 
(5) Karte 'Schmidgall Georg Johann Julius Albert 1867-2' vom 15.7.1969 (Tochter und Mitglied Marianne Schmidgall in Bestand Vereinsarchiv K40/11b 
(6) Normdaten: GND/119108224

Anmerkungen:
(a) Spruchkammerakte Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 13 T 2 Nr. 2093/038 
(b)  Unvollständig: Biografie Nationalsozialismus

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