Seit 2009 bestehen kommerzielle Angebote, um persönliche DNA-Analysen online abzugleichen («DNA-Matching»); diese Möglichkeit stiess zunächst insbesondere in der englischsprachigen neuen Welt rasch auf umfassendes Interesse: etwa im Jahr 2015 wurde die 1'000’000-Schwelle überschritten, 2018 waren bereits mehr als 12'000'000 genetische Datensätze verfügbar. Eine rasante, zunehmend auch in Europa und anderen Teilen der Welt genutzte Entwicklung, die wohl noch lange nicht abgeschlossen ist.
Um das dieser Entwicklung innewohnende Potential und mögliche Risiken besser zu verstehen, sollen molekularbiologische, medizinische, rechtliche und ethische Aspekte der «genetischen Genealogie» verständlich erläutert werden, darunter: Wie ist das menschliche Genom organisiert? Inwieweit können genetische Marker einen Beitrag zur Entschlüsselung einer Familiengeschichte leisten? Wie steht es um den Persönlichkeitsschutz?